Die Heilige Stiege in Forchtenstein ist nach ihrem großen Vorbild in Rom gebaut. Dort hat im 4. Jahrhundert die heilige Helena, die Mutter des Kaisers Konstantin, jene Stufen, die Jesus am Tage seiner Verurteilung im Hause des Pilatus in Jerusalem beschritt, abtragen und nach Rom bringen lassen. Dort gehören sie jetzt zu den besonderen Heiligtümern der Stadt.
Fürst Paul Esterházy hat nach der Gründung des Klosters im Jahre 1695 auch die Kirche renovieren
lassen und einen großen Ausbau geplant. Aus mehreren Gründen konnte er diesen nicht verwirklichen. Es entstand aber, als Anbau an der Nordseite der Kirche gegen den Hausberg hinauf, die Heilige Stiege als Nachbildung der heiligen Stätte in Rom.
Drei parallellaufende Treppen führen unter einem Tonnengewölbe aufwärts. Die mittlere Stiege aus Stein ist die eigentliche Heilige Stiege. Auf jeder Stufe ist ein Reliquienfenster mit Kreuz. Wenn man die Stufen hinaufbetet, erblickt man am Ende der Stufen den Gekreuzigten in Lebensgröße und die Schmerzhafte Mutter unter dem Kreuz.
Die Heilige Stiege ist baulich eine außerordentliche Besonderheit und einzigartig in ganz Ostösterreich.